Namen auf Bali
Vier Namen ? Ist das alles? In Deutschland ist es durchaus üblich, in seinem Freundeskreis oder in seiner Familie min...
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In Indonesien geht das Reisen auch über den Teller: Von lebhaften Märkten bis zu Straßenständen wecken lokale Snacks die Geschmacksnerven und begleiten den Alltag der Einheimischen. Knusprig, süß, würzig oder zart – sie sind weit mehr als nur kleine Happen: kleine geschmackvolle Bissen, die die Geschichte und Kultur des Landes erzählen.
Während meiner letzten Reise nach Bali, um unsere lokale Agentur in Indonesien zu besuchen, nutzte ich eine Pause zwischen zwei Terminen, um mich am Meer zu entspannen.
Ich betrachtete ruhig den Horizont, als zwei junge Indonesier auf mich zukamen. Ein Junge, ein Mädchen, sehr freundlich und höflich. In gebrochenem, aber enthusiastischem Englisch erklärten sie mir, dass sie Marketingstudenten sind und ein Schulprojekt vorstellen: einen originellen Snack mit einem lustigen Packaging, den sie selbst entworfen haben.
Sie reichten mir farbenfroh gestaltete Tüten. Darin? Knusprig vorgegarte Nudeln, die man wie Chips knabbern kann, in den Varianten „würzig“ und „extra scharf“. Neugierig, amüsiert und beeindruckt von ihrem Ansatz kaufte ich eine Tüte.
Auf dem Rückweg zu meiner Unterkunft hielt ich in einem kleinen Stadtteil-Supermarkt an. Und dort, ganz ohne Suche, stieß ich auf die Snack-Abteilung. Einen Bereich, den ich auf Reisen oft ignoriere... aber dieses Mal zog er mich magisch an.
Doppelter Snack-Bereich in einem Supermarkt auf Bali © Shanti Travel
Was mich besonders beeindruckte: die unglaubliche Fülle an angebotenen Snacks. Chips, Kekse, Bällchen, Nudeln, frittierte und gepuffte Produkte... In einem eher bescheidenen Laden nimmt die Snackabteilung enorm viel Platz ein. Und wenn ich darüber nachdenke, ist das in allen Supermärkten, die ich während der Entdeckungstour auf Bali gesehen habe, so: Snacks sind Könige.
Und siehe da! Ich entdecke ein Produkt, das fast identisch mit dem ist, was mir die Studenten verkauft haben… aber in deutlich schlichterem Verpackungsdesign. Gleiche Textur, gleicher Duft. Ich vermute stark, dass ihre Packungen eigentlich ein Marketing-Redesign eines bereits existierenden Snacks waren.
Neugierig begann ich zu recherchieren und entdeckte, dass diese berühmten „knusprigen Nudel-Snacks zum Knabbern“ in Indonesien alles andere als unbekannt sind. Sie stehen sogar im Mittelpunkt einer schönen indonesischen kulinarischen Erfolgsgeschichte: Makaroni Ngehe.
Makaroni Ngehe
Die Geschichte beginnt in Garut, Westjava, wo ein junger Student namens Ade Londok nach einer Möglichkeit suchte, sein Studium zu finanzieren. Er ließ sich von einem beliebten Snack aus gebratenen, gewürzten Nudeln inspirieren und entschloss sich, daraus ein verzehrfertiges Produkt zu machen. Vor allem aber gab er ihm einen provozierenden Namen. „Ngehe“ ist Slang, etwas vulgär, schwer übersetzbar, aber drückt etwa „verdammt nochmal!“ aus. Der Ton war gesetzt.
Mit einem unkonventionellen Marketing, auffälligen Visuals, viel Ironie und immer schärferen Schärfegraden wurde Makaroni Ngehe zum Phänomen. Dank sozialer Netzwerke verbreitete sich das Mund-zu-Mund-Prinzip und die Verkäufe explodierten. Heute ist es eine etablierte Marke, die in ganz Indonesien bekannt ist. Und Ade ist ein Vorbild für junge Unternehmer des Landes.
Doch Makaroni Ngehe ist nicht allein auf dem knusprigen Thron. In der Kategorie „feuriger Snack, der die Geschmacksknospen brennen lässt“ ist Maicih eine weitere Erfolgsgeschichte aus Indonesien.
Gegründet in Bandung, bietet die Marke ultra-scharfe Maniok-Chips an, verpackt in nummerierten Tüten entsprechend der Schärfe.
Maicih eroberte ihr Publikum ebenfalls über Instagram, Twitter, TikTok und mit von Coolness, Provokation und Lokalkolorit geprägtem Image. Wieder ein junger Unternehmer, ein simples Rezept und ein genialer Marketing-Coup.
Begeistert von meinen Entdeckungen kaufte ich eine ganze Auswahl indonesischer Snacks, um diese lokalen Geschmacksrichtungen zu testen, die oft radikal anders sind als in Frankreich gewohnt. Kacang Atom: „atomare Erdnüsse“ mit knuspriger Hülle, Pilus Keju: kleine aufgeblasene Snacks aus Tapioka und Käse (eine süß-salzige Variante!), Keruk Seblak: Maniok-Cracker aus Java, Tic Tac: knusprige, salzige Tapioka-Bällchen, Chitato Geschmack Mie Goreng: Chips mit Aroma von gebratenen Nudeln!
Einige haben mir sehr gefallen, andere waren überraschend. Doch alle boten mir einen leckeren oder unterhaltsamen Einblick in die balinesische Kultur. Wenn Sie in Indonesien reisen und bereits die majestätischen Tempel von Besakih, die zauberhaften Reisterrassen von Tegalalang und die idyllischen Strände von Nusa Dua gesehen haben… schauen Sie doch mal im nächsten Indomaret vorbei: die Snack-Abteilung ist auf ihre Weise eine kleine geheime Tür zur indonesischen Kultur.
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